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Neugestaltung Herrengartenpark Stockelsdorf

Der historische Herrengartenpark mit dem Herrenhaus von 1761, inmitten des ursprünglichen Ortskerns von Stockelsdorf gelegen, soll neu gestaltet und dadurch erheblich aufgewertet werden. Zunächst konzentriert sich die Planung auf den der Nordteil, der identisch ist mit der vorhandenen, rund 4 ha umfassenden Parkanlage. Optional könnte der Park zu einem späteren Zeitpunkt nach Süden erweitert werden, so dass eine Gesamtfläche von 7 ha entstünde.

Die vorhandene Situation wird maßgeblich durch das lineare Element des Herrengartenteichs bestimmt, gleichsam das Rückgrat des Parks, das sich von Nord nach Süd erstreckt und das Herrenhaus reizvoll in Szene setzt. Diese historische Wasserachse soll später im Südteil als Gräserband weitergeführt werden, um damit die zwei Parkbereiche zu einem Ganzen zu verbinden.

Ziel ist es, vor allem die Aufenthaltsqualität des Parks zu erhöhen, zum Nutzen der Stockelsdorfer und der Besucher. Es soll ein einladender Park geschaffen werden, der zu jeder Jahreszeit etwas bietet und zum Verweilen einlädt. Nach der im Jahr 21017/18 erfolgten Realisierung des 1. Bauabschnittes westlich der historischen Wasserachse ist in 2019 geplant, die Umgestaltung des Parks östlich des Wassergrabens fortzusetzen und die Brücke über den Herrengartenteich zu erneuern.

In dem jetzt umzugestaltenden Ostteil findet man offene Partien, vielfach auch relativ unstrukturierte Gebüschflächen und Waldrandbereiche, die von „Brezelwegen“ durchzogen sind. Hinzu kommt eine dunkle Fichtenfläche, die bis an einen der Hauptwege des Parks heranreicht und dessen Attraktivität deutlich einschränkt. Um hier klare Akzente zu setzen und die Orientierung im Park zu erleichtern, wurden Gebüsch- und Strauchflächen ausgelichtet sowie markante großkronige Bäume freigestellt. Hierdurch werden auch neue Sichtachsen auf die Brücke und den Teich erstellt. An diesen Punkten und in anderen Bereichen werden insgesamt 7 neue Parkbänke aufgestellt, die zum Verweilen im Park einladen. Die Beläge des Wegesystems werden erneuert und größtenteils mit einer Stahlkante als Einfassung versehen. Hierdurch wird es auch Menschen mit Behinderungen ermöglicht, sich im Park zu orientieren. Am Wegesrand wird zudem ein weiteres Spielgerät “ Spielen am Weg “ aufgestellt. Hier spiegelt sich das bereits im 1. BA aufgestellte Spielgerät wieder. Um die Abfolge bestimmter Teilräume zu stärken und dem Park damit ein prägendes Gesicht zu geben, werden umfangreiche Pflanzmaßnahmen mit Bäumen, Solitärsträuchern, Bodendeckern und Zwiebelpflanzungen durchgeführt.

Als wesentliches Element ist im Bestand, neben dem historischen Wassergraben, der Teich zu erwähnen, der in den Graben mündet und dabei von einer hölzernen Brücke überspannt wird, die auf Holzpfählen im Wasser ruht. Die Brücke ist mit Einschränkungen hinsichtlich der Nutzbarkeit behaftet, da die lichte Weite nur 1,30 m beträgt und da die Brücke eine Längsneigung von mehr als 6 % besitzt. Die neue Brücke ist barrierefrei und wird als Stahlbetonkonstruktion erstellt, die ein einfaches zugleich robustes Geländer aus Holz erhält, um hier funktional und gestalterisch einen wichtigen Akzent zu setzen. Mit einer lichten Breite von ca. 1,90 m und einer Längsneigung von maximal 5 % wird diese Brücke wesentlich besser nutzbar sein und eröffnet dadurch Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, den Wasserlauf zu überqueren.

Ursprünglich führte die Brücke auf eine Insel, die nicht mehr existent ist. Alte Erlen am Rand der kreisförmigen Figur der Insel zeugen noch heute von dieser Insel. Um die Insel in der heutigen Rasenfläche dezent nachzuzeichnen, ist die ergänzende Neuanpflanzung von Erlen sowie die Ausbildung einer leichten Vertiefung im Bereich des ehemaligen schmalen Grabens geplant, der die Insel umgab. In diesem Bereich soll zudem ein Kunstobjekt als Tulpenskulptur aufgestellt werden. Dies kann auch dazu dienen hier sogenannte “Liebesschlösser“ anzuhängen.

Insgesamt werden im Nordteil vorwiegend Ruhezonen zum Spazierengehen und Verweilen im Grünen geschaffen.

Sehr viel Wert wird darauf gelegt, Nutzern mit Handicap einen schwellenfreien Zugang zum Park und einen ebenso schwellenfreien Aufenthalt im Park zu ermöglichen. Dies gilt für die zu ertüchtigenden Zugänge vom Bäckergang wie insbesondere für die neue Brücke. An der Straße Bäckergang werden zudem neue 6 Parkplätze und im östlichen Eingang zum Park 5 Fahrradbügel errichtet.

Für die Realisierung des 1. Bauabschnittes sind Baukosten in Höhe von ca. 657.000,-- Euro investiert worden, die Baukosten für den 2. Bauabschnitt ( Park und Brücke ) belaufen sich auf ca. 709.000,-- Euro.

Für die Baumaßnahmen des 1. und 2. Bauabschnittes sowie die Umgestaltung des Herrengartenteichs sind über die AktivRegion Innere Lübecker Bucht Fördermittel mit einem Volumen von rund 400.000,-- Euro zur Verfügung gestellt worden.