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19.01.2024

Rede zum Neujahrsempfang 2024 von Bürgermeisterin Julia Samtleben

Meine Damen und Herren,
liebe Stockelsdorferinnen und Stockelsdorfer,
liebe Gäste,

auch ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserem diesjährigen Neujahrsempfang. Wir haben im Jahr 2023 viel erreicht und eigentlich müsste ich jetzt sechs Jahre Revue passieren lassen – bis 22:00 Uhr haben wir Zeit. Machen Sie es sich bequem, nun folgt meine Präsentation. Nein, ich werde mich viel kürzer fassen als letztes Jahr, versprochen!

Der Arbeitskreis Jugend und Zukunft hat sich Ende 2022 gegründet und durch die hervorragende Arbeit von unserem Gemeindejugendpfleger Dirk Hakelberg und unserem großartigen Fördermittelmanagement durch Silke Repenning haben wir es geschafft, knapp 94.000,00 € aus dem Zukunftspaket des Bundes für die Arbeit der Jugendlichen hier in Stockelsdorf zu gewinnen.
Der Arbeitskreis Jugend und Zukunft hat die Snowboard Freizeit geplant.
Eine hervorragende Kinder- und Jugendbeteiligung zum Bau eines Pump Tracks wurde begleitet. Alle 1.200 Stockelsdorfer Schülerinnen und Schüler konnten abstimmen und wir haben eine gute Planung für einen Pump Track in den Ausschuss gebracht, der diese leider aus Kostengründen geschoben hat, sonst hätten wir schon in diesem Frühjahr so einen Pumptrack eröffnen können.
Das Band-Projekt der Villa Jebsen hat eine Bandfreizeit in der Uckermark gemacht, die mit den Mitteln des Zukunftspaketes finanziert werden konnte.
Ein Herzensprojekt des AK JuZu ist die JugendApp, die gemeinsam mit dem Arbeitskreis und einer IT Firma entwickelt wird.

Auf dem Bauhof haben wir im Jahr 2023 ein zweites Salzsilo eingeweiht, um noch besseren Winterdienst anbieten zu können. Außerdem wird der Bauhof 2024 um eine Fahrzeughalle erweitert, damit all die guten Mitarbeiter:innen und unsere Fahrzeuge künftig Platz finden.

Die Digitalisierung im Rathaus der Gemeinde Stockelsdorf ist 2023 auf einem Höchststand. Wir haben ein Selbsttest gemacht und 19 von 20 Fragen zum Stand unserer Digitalisierung konnten wir mit Ja beantworten. Wir haben ein modernes Meldewesen eingeführt, ein neues Ratsinformationssystem, eine neue GemeindeApp, über die künftig der Mängelmelder funktioniert und auch all unsere Pressemitteilungen sollen hier veröffentlicht werden. Auch die digitale Bürgermeister:innensprechstunde findet dort statt. Perspektivisch im Laufe dieses Jahres sollen alle Vereine und Verbände und auch gemeindliche Institutionen, wie der Seniorenbeirat, ihre Neuigkeiten über die App veröffentlichen können.

Die Schuldigitalisierung in Stockelsdorf ist auf allerhöchstem Niveau, dies hat uns das Institut für Qualitätsmanagement an Schulen in Schleswig-Holstein bescheinigt. Wir haben jede Klasse und jeden Fachraum und jeden Differenzierungsraum mit einem modernen Smartboard ausgestattet. Im Jahr 2023 wurden noch insgesamt 28 neue Smartboards angeschafft. Damit ist jeder Raum versorgt.

Im neuen Baugebiet Franzhörn fanden die Erschließungsarbeiten für die Baustraße statt. Die ersten 14 Reihenhäuser sind im Bau. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen außerdem 80 Mietwohnungen – davon ein Großteil geförderter Wohnungen - von zwei Lübecker Baugenossenschaften realisiert werden. Außerdem verkauft die Gemeinde dort vier und in Krumbeck sechs Grundstücke für Einfamilienhäuser nach einem sogenannten Einheimischenmodell.

Die Ringstraße wurde im Jahr 2023 erschlossen und, wie schon lange geplant, an die Morier Straße angeschlossen.
Außerdem wurde die Wilhelm-Westphal-Straße im Rahmen der Prioritätenliste Straßenausbau im Jahr 2023 neu ausgebaut.

Die elf Feuerwehren der Gemeinde Stockelsdorf hatten im Jahr insgesamt 246 Einsätze. Zusätzlich 67 Einsätze im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe. Das heißt rund 313 mal waren sie für unsere Sicherheit im Einsatz. Dafür gebührt ihnen unser großer Dank.
Seit September 2023 hat Stockelsdorf eine zweite Kinderfeuerwehr. Zu den Firekids Klein Parin-Pohnsdorf haben sich die Löschhörnchen aus Eckhorst gesellt. Der erste gemeinsame Dienst fand am 14. Oktober 2023 im Rahmen des Tages der Kinderfeuerwehren im Zoo „Arche Noah“ in Grömitz statt.
Bei der Feuerwehr Mori wurde im Jahr 2023 ein LF 20 Kat-Schutz vom Land Schleswig-Holstein stationiert. Der Gemeinde entstanden hierfür keine Kosten.
20 Kameradinnen und Kameraden haben Ende März 2023 erfolgreich die Truppmann-Ausbildung absolviert.

Manche sagen ja, ich sei die Schulden-Bürgermeisterin. Ich kann Ihnen hier sagen: Das trifft absolut nicht zu. In den letzten Jahren hat die Gemeinde Stockelsdorf nur Altschulden getilgt. Von einem Schuldenstand von 675.000,00 € zu Beginn meiner Amtszeit waren wir Ende 2023 bei 375.000,00 €.
Wenn wir die Schulden, so wie in den vergangenen Jahren prognostiziert, aufgenommen hätten, wären wir heute bei 28 Millionen Euro Kredit.
Auch im Jahr 2023 hatten wir wieder Rekordinvestitionen in Höhe von 6 Millionen Euro. Im Jahr 2024 sind Investitionen von rund 7,6 Millionen geplant.
Zum Vergleich: In den Jahren 2013 bis 2018 hat die Gemeinde Stockelsdorf im Schnitt 3,9 Millionen Euro pro Jahr investiert, in den Jahren 2019 bis 2023 rund 6,3 Millionen.
Das ist uns auch durch engagiertes Fördermittelmanagement gelungen. Für das Jahr 2023 wurden uns Fördermittel in Höhe von rund 870.000,00 € bewilligt, rund 1,2 Millionen Fördermittel befinden sich noch in der Genehmigung durch die unterschiedlichen Behörden. Davon rund 480.000,00 € für den Radweg von Afrade an die K 52.

Die künftige Gewerbeflächenentwicklung in Stockelsdorf haben wir durch ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept manifestiert. Es gibt vier Potenzialflächen, die in den kommenden Jahren entwickelt werden sollen, darunter ein interkommunales Gewerbegebiet mit Bad Schwartau, eine kommunale Fläche gegenüber von Schinken Nissen, eine Fläche in der Nähe des Fernsehturms und die Fläche beim Abacolino am Kreisel. Unser Gewerbeflächenkonzept wurde zuletzt am 8. Januar 2024 bei einer sehr gut besuchten Veranstaltung mit rund 100 Gewerbetreibenden vorgestellt.

Im Jahr 2023 konnten alle Familien, die einen Kindergartenplatz oder Krippenplatz brauchten, versorgt werden. Dies ist uns durch umfassende Maßnahmen gelungen, unter anderem durch eine Containeranlage für zwei Krippengruppen beim Kindergarten Arche Noah. Hier gegenüber im Baugebiet Franzhörn planen wir eine Kindertagesstätte für 154 Kinder. Das geplante Investitionsvolumen dafür liegt bei rund 9,9 Millionen Euro, die multifunktionalen Räume, wie die Aula und der Bewegungsraum, sollen nach Schluss der Kita auch der Öffentlichkeit, also Vereinen und Verbänden, für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

2022 und 2023 haben wir für alle zehn Dorfschaften umfassende Ortsentwicklungskonzepte entwickelt. Dafür danke ich ganz besonders den Dorfvorstehern und Ortswehrführern, die sich zusätzlich zu ihrer Arbeit hier engagiert haben. Es haben diverse Arbeitsgruppen stattgefunden und drei Beteiligungsveranstaltungen im Juni 2023, bei denen die Bürgerinnen und Bürger über sogenannte Schlüsselprojekte abstimmen konnten. In den meisten Fällen ging es hier um Feuerwehrgeräte- beziehungsweise Dorfgemeinschaftshäuser. Mit einem Ortsentwicklungskonzept können wir Fördermittel generieren; wir hoffen auf rund 7,5 Millionen Euro insgesamt.

Im Jahr 2023 haben wir einen kommunalen Ordnungsdienst ins Leben gerufen. Hintergrund waren die teilweisen unschönen Situationen rund um die Kirche in den Jahren 2021 und 2022, die wir dank der guten Zusammenarbeit mit der Polizeistation Stockelsdorf sehr schnell in den Griff bekommen haben. Wir möchten Ihnen als Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde künftig mehr Ansprechpartner für Ihre Sicherheit auf der Straße bieten. Hier geht es vor allem um die Überwachung von Sportanlagen, Spiel- und sonstigen Plätzen, die Einhaltung der Leinenpflicht sowie nicht durchgeführter Heckenschnitt.

An den Schulen haben wir vorübergehend Containeranlagen errichtet. Rund 444.000,00 € an der Gerhart-Hauptmann Schule für zwei Klassenräume und einen Differenzierungsraum sowie rund 415.000,00 € für eine Anlage bei der Grundschule Ravensbusch. In den kommenden Jahren soll die Erich Kästner-Schule zunächst umfassend erweitert werden. Wir planen mit rund 1.200 m² Bruttogeschossfläche zusätzlich, das sind ungefähr 30 % mehr Fläche als bisher. Ziel ist es, gerade im Bereich der Ganztagsbetreuung auf den allerneusten Stand zu kommen. Wir wollen Schule. Die Kinder gehen heute nicht mehr nur vier Stunden pro Tag, sondern sind zum Teil acht oder neun Stunden in der Schule und brauchen mehr Raum, um sich zu entfalten. Die Kosten für die Erweiterung betragen rund 5,6 Millionen Euro. Im zweiten Bauabschnitt soll der Bestand saniert werden. Ähnliche Maßnahmen sind für die beiden anderen Grundschulen und die Gemeinschaftsschule in den folgenden Jahren geplant.

Auch ein Sportentwicklungskonzept wurde entwickelt. Dabei haben sich Vertreter von Sportvereinen getroffen. Konkrete Maßnahmen wurde noch nicht beschlossen, aber aus dem Konzept haben sich folgende Bedarfe ergeben: Einmal die Umgestaltung und die Aufwertung am Sportplatz Dissau, zum Beispiel durch einen Kunstrasenplatz, außerdem der Bau einer multifunktionalen Mehrzweckhalle im Kernort.

Im Bereich des Klimaschutzes steht im Jahr 2024 das große Projekt Quartierskonzept Nord auf der Tagesordnung. Bei der Auftaktveranstaltung gestern waren rund 160 Personen, darunter auch Gemeindevertreter aus Stockelsdorf und Stadtverordnete aus der Stadt Bad Schwartau, sowie viele interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die vier großen Kernthemen sind energetische Gebäudesanierung, Wärmeversorgung, Mobilität und Klimaanpassung. Vortragende waren unter anderem Manuel van der Poel – unser Klimaschutzmanager – sowieso Herr Ingmar Sell von der Verbraucherzentrale. Uns ist wichtig, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern Angebote auf Augenhöhe schaffen. Wir haben als Gemeinde im Juli 2023 einen Antrag auf Förderung für die kommunale Wärmeplanung gestellt. Diese werden wir vermutlich Ende 2024 starten. Die kommunale Wärmeplanung wird aber nicht so in die Tiefe gehen wie das jetzt durchgeführte Quartierskonzept.
Ich möchte hier im Namen von Herrn van der Poel an Sie appellieren, dass Sie sich an diesem Quartierskonzept beteiligen. Nur gemeinsam können wir die kommunale Wärmewende vernünftig schaffen und es ist eben wichtig, dass wir auf die Interessen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger eingehen und entsprechend reagieren. 

So, nun danke ich Ihnen für Ihre Zeit und freue mich noch mal, dass Sie alle heute Abend hierhergekommen sind. Ich freue mich auf den weiteren Verlauf des Abends. Wir werden gleich alle zusammen das Schleswig-Holstein Lied singen und danach zum gemütlichen Teil mit Essen übergehen. Die Jugendfeuerwehr versorgt uns mit Würstchen und das Rote Kreuz hat uns wieder eine tolle Gemüsepfanne gemacht. Ich freu mich auf einen schönen Abend mit vielen guten Gesprächen. Essen und Getränke sind kostenlos, die Jugendfeuerwehr freut sich aber über eine kleine Spende.

Dankeschön.