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05.09.2022

Verkehrsmessung in Stockelsdorf

An der Kreuzung Ahrensböker Straße / Lohstraße und Marienburgstraße wird ab September der Verkehr gemessen. Aktuell läuft eine Testphase. Kameras filmen den Verkehr und erkennen - dank innovativer Technologie – wie viele PKWs, Fahrradfahrer et cetera im Bild sind. Nur diese Information wird gespeichert. Das Video wird nicht gespeichert. Die Technik für dieses Pilotprojekt wird von der Roch Services GmbH kostenfrei bereitgestellt.

Das Projekt ist die Geschichte, wie aus einem dummen Spruch eine innovative Verkehrsmessung wurde. Als der Klimaschutzmanager nach der Radverkehrszählung im Mai 2021 das Gerät samt Zubehör für den Versand an den Verleiher vorbereitete, kam Herr Klopp am Büro vorbei. „Was ist das für 80er Jahre Technik?“ rief der für die Straßenbeleuchtung zuständige Kollege gut gelaunt. Eins führte zum Anderen. Ein paar Tage zuvor war ein Vertreter von der Roch Services GmbH bei Herrn Klopp und hatte in einem Nebensatz von einem neuen Geschäftsfeld erzählt: digitale und vollautomatische Verkehrsmessung.

Ein paar Telefonate später trafen sich alle Beteiligten, um über intelligente Verkehrszählung zu sprechen: Die Roch Services GmbH aus Lübeck als europäischer Marktführer für das Prüfen von stehend verankerten Systemen (z.B. Masten) ist seit Längerem für die Gemeindeverwaltung tätig. Deren Wissen im Bereich städtischer Infrastruktur bietet die ideale Grundlage für den neuen Geschäftsbereich Verkehrszählung. „'Swarm Analytics‘ soll im Projekt mit der Gemeinde Stockelsdorf dazu dienen, einzelne Arten von Verkehrsteilnehmern zu erkennen, zu klassifizieren und die Datensätze am Ende auszuwerten.“, kommentiert Mathias Roch, geschäftsführender Gesellschafter der Roch Services GmbH, die Kooperation. Er hat sich diesem Pilotprojekt persönlich verschrieben und ist schon gespannt auf die ersten Ergebnisse. Daher auch das Angebot, diese Messung kostenfrei, sozusagen „vor der eigenen Haustür“, umzusetzen.

Auch Herr van der Poel freut sich auf die Auswertung: „Die Messung ist um ein Vielfaches genauer und detaillierter als die mit der „80er Jahre Technik“. Die Zahlen werden in das Radverkehrskonzept einfließen, das erstellt werden wird und sicher lassen sich auch für andere Bereiche neue Erkenntnisse gewinnen.

Wichtig war allen Beteiligten von Anfang an, dass keine personenbezogenen Daten oder Bilder gespeichert bzw. verarbeitet werden. Die Daten sind anonym. So zeigen die Daten zum Beispiel, wie viele Fahrräder die Kreuzung passieren, ob sie auf der Straße oder dem Fußweg weiterfahren und welche Richtung sie nehmen. Wer dabei auf dem Fahrrad sitz, geht niemanden etwas an und das bleibt auch so! Das wird nicht nur von allen Beteiligten versichert, sondern wurde extra von einer externen, auf Datenschutz spezialisierten Firma geprüft.

Bei dem System ‚Swarm Analytics‘ handelt es sich um „intelligente Kameras“, die unterschiedliche Verkehrsteilnehmer erkennen und zählen. Im Unterschied zur bisherigen Zählung durch Menschen ist es so, dass die Technologie die einzelnen Teilnehmer anonymisiert erfasst. Dazu bedient sich das System eines Algorithmus, der verschiedene Verkehrsteilnehmer zu verschiedenen Objekten klassifiziert. Das heißt beispielhaft, dass die Kamera nicht den einzelnen Menschen im Verkehr erfasst und speichert, sondern nur einen Fahrradfahrer und diesen in ein nicht weiter definiertes Objekt umwandelt. Damit übernehmen ‚Swarm Analytics‘ die Verkehrszählung nicht nur automatisch, sondern auch datenschutzkonform.

‚Swarm Analytics‘ findet bereits Anwendung in den Bereichen Tourismus, Einzelhandel oder anderen Verkehrsprojekten. Zugrunde liegt jedem Anwendungsbereich, dass die intelligenten Kameras es ermöglichen, genaue Aussagen über das Bewegungsverhalten der vorher definierten Objekte zu treffen.